Therapie bei

axialer Spondyloarthritis

 

 

 

Die axiale Spondylarthritis (axiale SpA) ist eine rheumatisch-entzündliche Erkrankung, die sich vorwiegend an der Wirbelsäule manifestiert. Ein Zeichen der entzündlichen Aktivität sind vorwiegend nächtliche Schmerzen. Die Erkrankung beginnt bei mehr als 80% der Patienten mit tiefsitzenden entzündlichen Rückenschmerzen im Bereich der Iliosakralgelenke und bei bis zu 25% im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule. Bei ca 20% bestehen zusätzlich auch Entzündungen der Achillessehne. Periphere Gelenksentzündungen sind noch seltener zu sehen. 

 

Das generelle Ziel einer Behandlung ist die bestmöglichste Erhaltung der Lebensqualität mit Minimierung der Schmerzen, Vermeiden von Verknöcherungen, die durch die Entzündung in weiterer Folge auftreten können, und Erhaltung der vertebralen Beweglichkeit. Die Art der Therapie ist abhängig von den Symptomen, dem Verteilungsmuster, von den Begleiterkrankungen (ist zusätzlich eine Psoriasis oder eine chron. Darmentzündung bekannt?) und natürlich auch von den bereits bestehenden sonstigen Erkrankungen. 

 

Nach Diagnosestellung und Aufklärung über die Erkrankung ist jedem Patienten Nikotinabstinenz und eine regelmäßige spezifische Bewegungstherapie zu empfehlen. In Studien hat sich gezeigt, dass bei Nikotinabusus die Erkrankung oft eine höhere entzündliche Aktivität aufweist und dass zudem die medikamentösen Therapien schlechter wirksam sind. Die regelmäßige Bewegungstherapie führt zu einer Verbesserung der Beweglichkeit und sollte unabhängig von der medikamentösen Therapie durchgeführt werden. Hier ist auf das Angebot, das durch Selbsthilfegruppen organisiert wird, zu verweisen. 

 

Bezüglich der medikamentösen Therapie ist die erste Maßnahme eine regelmäßige Therapie mit nicht steroidalen Schmerzmedikamenten (NSAR). Diese wirken bei dieser rheumatischen Erkrankung nicht nur schmerzlindernd, sondern auch sehr gut entzündungshemmend und sollten deshalb ausreichend dosiert werden. Bestehen allerdings Kontraindikationen für eine regelmäßige Einnahme oder sollten diese ungenügend wirksam sein ist in weiterer Folge eine Intensivierung mit Biologikas indiziert. Hier haben sich die Therapieoptionen aufgrund der wissenschaftlichen Forschung in den letzten Jahren glücklicherweise stark erweitert, sodass dadurch der Großteil der Patienten mit einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität profitiert. 

 

Begonnen wird meist mit einem TNF Hemmer oder einem IL 17 Antagonist. Dabei sprechen Patienten mit Entzündungszeichen im MRT (Ödemzonen) und/oder pathologisch erhöhten Entzündungsparametern im Serum besonders gut an. Bei schlechter Verträglichkeit oder unzureichender Wirksamkeit kann in weiterer Folge auf ein anderes Biologikum dieser 2 Gruppen oder auf einen sogenannten Januskinasehemmer, eine neuere orale Therapie, umgestellt werden. 

Ziel dieser ganzen Maßnahmen ist natürlich die Remission, d.h. das Abklingen der Entzündung im Knochen und dadurch das Abklingen der v.a. nächtlichen Schmerzen. Bei länger anhaltender Remission kann in weiterer Folge eine Dosisreduktion des Biologikums z.B. in Form einer Intervallverlängerung der Injektionen versucht werden. 

 

FÄ Dr. Wohlgenannt Susanne

Internistin mit Schwerpunkt Rheumatologie

Gemeinschaftspraxis

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